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Deine Flügel

Und dort an der Wand,
stehn wie ich sie fand – deine Flügel.
Warten auf ihrem Platz, als kämst du gleich zurück.
Stehn schon lange dort,
nein, ich räum sie nicht fort.
Zum Glück können Flügel nicht geh’n.

Und sie trugen mich schon weit – wer hätt das gedacht?
Und sie tragen auch noch lang – wie für mich gemacht.
Ganz egal, wo ich bin, wo du bist, wer weiß, wohin?

Und jetzt sitz ich hier,
überleg, was mir blieb – deine Flügel,
streich über die starken Federn, die weichen Daunen.
Sie sind riesig und schwer. Und es ist so lange her.
Sie sind mein schönstes Geschenk -
haben oft mir die Schultern verrenkt.

Aber trugen mich schon weit – wer hätt das gedacht?
Und sie tragen auch noch lang – wie für mich gemacht.
Ganz egal, wo ich bin, wo du bist, wer weiß, wohin?

 

Hausbrand                                                                                        

Wie ein rotes Tuch tanzt du vor meiner Nase
und haust mich an: „He, du, hast du mal Feuer?!“
Alle meine Monster werden augenblicklich wach
und schnuppern das Abenteuer –
Und sind gleich in Flammen aufgegangen
Ich sah das und bin nicht gerannt.
Nein, ich Idiot hab dir noch Feuer gegeben
und mir gleich die Pfote verbrannt!

Und dann seh ich rot… nur noch rot -
Ach, du bist noch mein Tod...mein Tod -
Und ich brenne! Flenne in deiner Glut
Brenne – flenne – tut das gut...

Und du fegst durch offne Türen, zerlegst alle Allüren,
selbst mit meinen Monstern willst du raufen?!
Alle meine Räume, alle meine Träume
brennen und ich lass es einfach laufen -
bis in den Keller, wo ich meine Leichen
sauber untern Teppich gekehrt.
Sie fangen alle Feuer, brennen lichterloh
und haben sich noch lange gewehrt.

Und dann seh ich rot… nur noch rot -
Ach, du bist noch mein Tod...mein Tod -
Und ich brenne! Flenne in deiner Glut
Brenne – flenne – tut das gut...

Alles brennt runter bis zum Grund.
Alles alte Eisen ist geschmolzen –
Schwarze Wände – freies Gelände,
hier lieg ich und fühl mich ganz gesund.
Streichle meinen Monstern die weichen Schnauzen
Und im Garten blühn die alten Bäume –
Monster schnuppern leise schon nach neuen Abenteuern,
und werden doch noch lange von dir träumen ...

Mdadadadaadadaaada…

 

Morgens sitz ich rum

(als 2. oder 3. Zugabe, auf ruhig improvisiertes Klaviergeklimper gesprochen:)

Also gut ... Hier noch ein paar Tips für morgen früh. The „Day after“ - also,   
after heute Abend. Weil, da müssen wir ja auch alle wieder aufstehn ...

Morgens sitz ich rum – ja, ohne zu denken.
Und ohne was zu schaffen.
Solln sich doch andre ihr Hirn verrenken ... denken ... du liebe Zeit!
Was denken Sie denn?                                                                     

Ich kuck ausm Fenster – und trink Kaffee,
in rauen Mengen,
da draußen liegt Schnee.
Sehr schön.             

Telefon klingelt, Mittag geht rum – kein Problem.
Kaffee ist jetzt kalt –
Lass ihn stehn.             
trink doch keinen kalten Kaffee, was denken Sie denn? 

Ich wechsle die Sitzhaltung.

Nachmittag vergeht, macht auch keinen Ärger,
dann ist es abends – draußen ist es jetzt wärmer,
glaub ich mal. Und hol mir ein Bier.
Nur für mir.

Es gibt ja so Tage - nein, nicht nur bei Fraun -
da sind das Hirn und der Ehrgeiz
irgendwie total abgehaun.
Kennen Sie das?

... Sehn Sie, dacht ich mir.   

 

 

mosaik
claudia endrualt

 

 

 
   

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